„Prognosen sind schwer – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“. Dieses viel sagende Zitat hatten wir bereits ein einem der vorherigen Kapitel genutzt und wir können es auch hier bei der Betrachtung der Sauerländer Entwicklung gebrauchen.
Der Klimawandel im Allgemeinen ist ein Prozess den es grundsätzlich bereits hunderte Male in der Erdgeschichte gegeben hat. Das Besondere an den aktuellen Vorgängen ist, dass der Mensch das erste Mal seine Finger im Spiel haben könnte und es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch hat. Eine weitere Erwärmung der globalen Mitteltemperatur in den kommenden Jahrzehnten ist damit sehr sicher. Es stellen sich allerdings Fragen inwiefern dieser Prozess in allen Erdteilen gleich schnell abläuft und ob er sich in allen Jahreszeiten ähnlich auswirkt.
Zudem ist es bei einem Teil der Wissenschaft höchst umstritten, ob es der Mensch mit seinem Wirken schafft, die weiterhin ablaufenden natürlichen Faktoren (Aktivität der Sonne, Veränderungen von Meeres-, und Luftströmungen etc.) so deutlich zu überlagern, wie es das IPCC in seinen Berichten aufzeigt.
Die durchaus unterschiedlichen Trends der Jahreszeiten im Sauerland können ein Indiz dafür sein, dass eine kontinuierliche Erwärmung in Zukunft eher nicht zu erwarten ist. Vielmehr ist es bei der Vielzahl der Einfluss nehmenden Faktoren wahrscheinlicher, dass sich kältere Jahre mit warmen Jahren abwechseln unterlagert von einem langfristig ansteigenden Trend. Extremereignisse wie das am Weißen Sonntag des Jahres 1936 (19. April), als bis in tiefe Lagen mehr als 50 cm Neuschnee fielen oder auch kalte Winter, in denen die Seen des Sauerlandes zufrieren, werden genauso wie heiße Sommer und schneearme Winter so auch in Zukunft auftreten können.