Wenn die Buchenwälder in den mittleren und höheren Lagen des Sauerlandes an einem 1. Mai noch nicht wirklich grün sind, dann war da in der Regel der vorherige April für verantwortlich. So auch in diesem Jahr. So passte das Sprichwort: „Der April macht, was er will“ in diesem Jahr mal wieder gut, denn man konnte sich kaum mal auf eine Wetterlage einstellen. So begann der Monat mit einem regnerischen 1. April und es folgte eine freundliche Phase von rund vier Tagen Länge. Da aber gleichzeitig Polarluft aktiv war, wurden in den Nächten die kältesten Werte des gesamten Monats gemessen. So ging es am 4. April in Reiste bei Eslohe auf -5,6 Grad in den Keller, Dorlar bei Schmallenberg kam auf -6,7 Grad. Das Osterfest war unbeständig bei normalen Temperaturen für die Jahreszeit. Wärmster und freundlichster Tag war der Ostermontag. Anschließend pendelte sich das Temperaturniveau meist auf Werte zwischen 10 Grad auf den Bergen und bis etwa 15 Grad im Tal ein. Nur wenige Tage waren wärmer, einen deutlichen Ausreißer markierte der 22. April, der als wärmster Tag des Monats bis zu 16 Grad am Kahlen Asten und 19,8 Grad an der Sekundarschule Medebach brachte.
Über ganz Deutschland gesehen war dieser April der niederschlagsreichste seiner Art seit 15 Jahren. Auch bei uns wurde das Niederschlagssoll der vergangenen 30 Jahren meist knapp überschritten. Da es allerdings keine außergewöhnlich kräftigen Niederschlagsgebiete gab, war die positive Abweichung meist nur knapp. Der Tag mit dem meisten Regen war allgemein der 1. April, welcher beispielsweise in Elkeringhausen bei Winterberg 19 Liter Niederschlag brachte. Mit insgesamt 15 Tagen mit mehr als 1 Liter Niederschlag war der Regen über den Monat gut verteilt, längere trockene Phasen gab es nicht. So wurden auch die Wiesen immer grüner, die Bäume taten sich aufgrund der fehlenden Wärme aber noch sehr schwer. Anders als in den vergangenen beiden Jahren, welche nochmals teils kräftige Schneefälle bis in die Täler brachten, war dieser April bis auf sehr kurze Perioden in den absoluten Hochlagen weitgehend schneefrei.
Mit einer maximalen Windböe von 52 km/h an der Wetterstation Neuastenberg und 48 km/h an der Station Homberg oberhalb von Züschen war der April eher ein ruhiger Geselle. Selbst ganz oben am Kahlen Asten wehte es maximal mit 69 km/h über die Hochheide hinweg. Mit einem Mittelwind von rund 7 km/h in Neuastenberg unterschied sich die durchschnittliche Geschwindigkeit nicht allzusehr von anderen Jahren.
Mit 113 Stunden Sonnenschein war es der insgesamt sonnenscheinärmste April seit 2014. Der Unterschied zum Durchschnitt der vergangenen 30 Jahren lag bei nennenswerten 50 Stunden. Wir waren es in den vergangenen Jahren gewohnt zahlreiche wolkenlose Frühlingstage zu erleben. Solche gab es in diesem April nur sehr selten.