In der ersten Hälfte des Oktobers gehörte das T-Shirt noch zur vorrangigen Kleidung in den Sauerländer Haushalten. Kein Wunder, denn gleich zu Monatsbeginn am 2. Oktober stieg das Thermometer selbst auf dem Kahlen Asten noch auf 21,2 Grad. Es war der drittwärmste Oktobertag, der je gemessen wurde. In den Talorten rund um Schmallenberg, Eslohe und in der Medebacher Bucht wurde sogar teilweise nochmals ein offizieller Sommertag mit 25 Grad gemessen, so zum Beispiel in der Wetterstation in Reiste mit 25,6 Grad. Rund um den 14.10. war der späte Sommernachschlag dann aber ein für allemal beendet. Eine Kaltfront zog über das Sauerland hinweg und einen Tag später rieselten auf den höchsten Bergen die ersten nassen Schneeflocken vom Himmel. Es folgten drei nochmals recht freundliche, allerdings kalte Tage. Die dazwischenliegenden Nächten brachten die tiefsten Werte des Monats. Verbreitet trat Bodenfrost auf und vereinzelt auch die ersten Fröste in 2 Meter Höhe. So kam beispielsweise die Martinsschule in Dorlar bei Schmallenberg auf -0,7 Grad. Das letzte Monatsdrittel zeigte sich dann durchweg trüb mit vielen Niederschlägen und einem böigen Südwestwind. Die Temperaturen lagen in etwa im Bereich der langjährigen Mittelwerte.
Die in den Jahren 2018 bis 2022 verbreitet sehr trockenen Böden unserer Region haben sich in den letzten zwölf Monaten nun deutlich erholt, denn die Niederschläge waren für längere Zeit übernormal. Dies bestätigte auch der Oktober, welcher in der ersten Monatshälfte zwar nur wenige Niederschlagstage brachte, danach folgten allerdings kaum noch trockene Stunden. So schloss er verbreitet als ein zu nasser zweiter Herbstmonat. Auf dem Kahlen Asten fielen knapp 150 Liter pro Quadratmeter und dies war auch in etwa der Wert für weite Teile der Hochlagen. Ein wenig trockener blieb es in den Tälern. So kam die Wetterstation am Gymnasium in Schmallenberg auf 95 Liter pro Quadratmeter. Aufgrund der vielen Niederschlagsereignisse mit Südwestwind war es in der eigentlich recht trockenen Medebacher Bucht diesmal sogar nasser und so kam Medebach auf rund 114 Liter pro Quadratmeter und Hallenberg sogar auf um die 130 Liter. Dies bedeutet hier fast das Doppelte der normalen Niederschlagsmenge.
Aufgrund der lange Zeit sehr warmen Witterung im September und in der ersten Oktoberhälfte begann die Laubfärbung in diesem Herbst vergleichsweise sehr spät. Ab Monatsmitte sorgten die niedrigeren Temperaturen und vor allem auch der Wind dafür, dass die Bäume der Region nun doch immer mehr kahle Stellen bekommen. Trotzdem sind wir von einem richtigen Herbststurm verschont geblieben. Maximal waren es auf dem Kahlen Asten 80 km/h, was als maximale Windgeschwindigkeit für einen Oktober eher unterdurchschnittlich ist.
Noch in der ersten Monatshälfte hätte man fast darauf wetten können, dass der Oktober nach dem extrem sonnigen September ebenfalls eine überdurchschnittliche Sonnenausbeute bringt. So gab es auf dem Kahlen Asten bis rund um den 12. Oktober fast dreiviertel der normalen Sonnenscheindauer. In der zweiten Monatshälfte kam aber fast nichts mehr nach und so schloss der Oktober mit knapp 80 Stunden Sonne als ein leicht zu sonnenscheinarmer Monat ab.