Am 1. Mai ist die Maiwanderung gelebte Sauerländer Tradition – die diesjährige Ausgabe war eine der wärmsten ihrer Art überhaupt. Verbreitet kam man also ordentlich ins Schwitzen. Auf dem Kahlen Asten ging es bis 22 Grad in die Höhe, Düdinghausen bei Medebach kam auf 25,4 Grad und Dorlar bei Schmallenberg erreichte hochsommerliche 27,9 Grad. An allen Sauerländer Wetterstationen war dies auch der wärmste Tag des Monats. Einige kräftige Gewitter, vor allem im südlichen Sauerland, beendeten am Abend des 2. Mai diese Phase. Anschließend ging es eine Woche wechselhaft und etwas kühler weiter. Pünktlich zum langen Wochenende zwischen Christi Himmelfahrt und Muttertag strahlte die Sonne bei angenehmen Temperaturen allerdings von einem nur leicht bewölkten Himmel. Die Nächte zeigten sich frisch, die tiefste Temperatur wurde an der Station Westfeld am 08. Mai mit 0,4 Grad gemessen. Zur Monatsmitte gab es erneut einen Bruch hin zu einer sehr wechselhaften zweiten Monatshälfte, die von eher vielen Wolken und häufigen gewittrigen Niederschlägen geprägt war. Auch Pfingsten und Fronleichnam zeigten sich eher wechselhaft. Frühsommer kam daher nicht auf, richtig kühl wurde es allerdings auch nicht.
Die bereits seit rund 1,5 Jahren andauernde sehr nasse Periode hielt auch in diesem Monat weiter durch. So kam der Kahle Asten auf 163 Liter pro Quadratmeter. Noch nasser war in den vergangenen 30 Jahren nur der Mai 2007. Auch in den Tälern kamen verbreitet mehr als 100 Liter zusammen. So an der Naturparkschule in Hallenberg mit 125 Liter und in Bracht bei Schmallenberg mit 167 Liter. Dies entspricht jeweils etwa dem Doppelten der normalen Menge zwischen 1991 und 2020. So ergaben sich in der zweiten Monatshälfte kaum Gelegenheiten die gut gedeihenden Wiesen trocken abzumähen. Immer wieder mischten sich teils kräftige Schauer und auch Gewitter dazwischen. Auf dem Kahlen Asten gab es insgesamt 20 Tage, an denen Niederschlag in den Messbecher fiel.
Für einen Maimonat zogen in diesem Jahr häufig Gewitter über das Sauerland hinweg. Nachdem der warme Monatsauftakt am 02. Mai durch Blitz und Donner beendet wurden, zeigt unsere Wetterstatistik in der zweiten Monatshälfte an fünf Tagen zumindest regional durchziehende Gewitter.
Der Wind war in diesem Monat ein vergleichsweise ruhiger Geselle. An der Station in Neuastenberg lag die mittlere Windgeschwindigkeit bei 5,5 km/h und damit minimal unter dem Wert des Vorjahres. Es war bisher der windschwächste Monat des Jahres 2024. Nicht durchweg zu erfassen sind dabei die Böen im Umfeld von Gewittern. So gab es am Abend des 02. Mai an der Sauerländer Südgrenze sehr lokal Sturmschäden.
Zwischen dem 08. und 15. Mai erreichte die Sonne weit mehr als die Hälfte der gesamten Monatssumme. Ansonsten hielt sie sich doch eher zurück und war zwischen den vielen Wolken nur hin und wieder mal zu erkennen. Insgesamt verzeichnete der Monat zwischen 170 und etwa 190 Sonnenstunden, etwas weniger als der Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre.